Magarete Grote Idinkrott

geboren: ???
gestorben: ???
verheiratet: 1627 mit Godeke Pröbsting

I. Ehe: Godeke Pröbsting und Margarete, Gattin.

Im Jahre 1627 wurde Godeke Pröbsting Besitzer des Hofes Grote Idinkrott. Er war ein Sohn von dem alten Schulzenhofe Pröbsting Ostbevern, Dorfbauerschaft, der später von dem Besitzer des Gutes Loburg angekauft wurde. Es ist ohne Zweifel, daß Godeke Pröbsting mit der später als Frau Grote Idinkrott erwähnten Margarete, sicher einer Tochter Berents zur Heiden, eine Ehe eingegangen ist. Godeke Pröbsting wurde von seinem Gutsherrn, dem münsterischen Domkellner gegen einen Sohn des Johann Schulte Althoff, Ostbevern, an Haus Bevern ausgewechselt.

Über die Höhe des Gewinngeldes erfahren wir bei diesem Neuantritt nichts. Sicherlich wird es nicht sehr hoch gewesen sein, denn es hatte eine Not- und Schreckenszeit eingesetzt, wie sie die westfälischen Bauerschaften bis dahin noch nicht erlebt hatten. Noch immer loderte die Kriegsfackel. Immer wieder hatte Godeke Pröbsting genannt Grote Idinkrott riesenhafte Kontributionen für die durchziehenden Truppen aufzubringen. Die Äcker konnten nur zu einem Teil bestellt werden, und trostlos sah es um die Ernteerträge aus. Hungrige und raubgierige

Wölfe waren zu einer wahren Plage geworden, sodaß man sich genötigt sah, sie durch Einfangen mit dem sogen. Wolfsgarn zu bekämpfen. Wie es nach dem Kriege in hiesiger Gegend aussah, geht aus einem Bericht über den Zustand einer Nachbargemeinde hervor. Von 54 größeren Höfen waren hier 18 ohne Pferde und zum größten Teile auch ohne Kühe, 14 Höfe waren unbewohnt und ihre dachlosen Häuser in denkbar schlechtem Zustand. Die Hälfte der Höfe war fast von allen Bewohnern verlassen, und die wenigen Zurückgebliebenen lebten in größter Armut. Leider verband sie mit diesem wirtschaftlichen Ruin fast überall auch ein religiös-sittlicher Tiefstand ohnegleichen.

Sicherlich ist der dreißigjährige Krieg mit seinen furchtbaren Brandschatzungen und Plündereien an dem Hofe Grosse Inkrott nicht spurlos vorübergegangen. Aus späteren Nachrichten scheint mir jedoch hervorzugehen, daß er noch verhältnismäßig gut davon gekommen ist. Im Jahre 1648, als gerade der Krieg zu Ende ging, kann nämlich der Gutsherr auf Haus Bevern von seinem Eigenhörigen Grote Idinkrott für den Freibrief dessen Tochter Elisabet, die die Gattin eines Boemer wurde, noch ein Freikaufsgeld von 25 Talern und 5 Taler Weinkauf fordern, die ihm auch restlos ausbezahlt wurden. Als ferner ein Jahr später der Hofbesitzer Godeke Pröbsting gen. Grote Idinkrott Sterbfall- und Gewinngelder aufzubringen hatte, wurde von gutsherrlicher Seite eine Summe von 135 Rtlrn. festgesetzt, eine Ziffer, die bei der allgemeinen wirtschaftlichen Notlage der damaligen Zeit unser höchstes Erstaunen erregt. Offensichtlich erwies der Hof auch in damaliger Zeit noch eine gewisse Leistungsfähigkeit, sonst hätte der Gutsherr nicht solch hohe Summen festsetzen können, und sicherlich hätte auch niemand für einen völlig verwüsteten und gebrandschatzten Hof einen solchen Preis ausgeworfen. Vielleicht ist diese Schonung der ziemlich abgeschlossenen Lage von Ostbevern zu danken.

Zum allem Unglück und Unheil, das der dreißigjährige Krieg immerhin im Gefolge hatte, kam noch im Jahre 1649 ein schmerzlicher Todesfall in der Familie. Es starb die Mutter und Gattin des Hauses, Margarete Grote Idinkrott. Es war das ein Verlust} der unbedingt Ersatz forderte und so sah. sich Godeke Pröbsting gen. Grote Idinkrott nach einer neuen Gattin um und seine Wahl fiel auf Enneken Derhake, Ostbevern.

Aus: Geschichte des Hofes und der Familie Große Inkrott Ostbevern von Alois Schröer, Seite 29-31